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Facebook

Von Jerry Brownstein

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Veröffentlicht in Ibicasa Magazine am 15/04/2019 Sharing Link

Facebook hat sich zu einem der weltweit größten Unternehmen entwickelt, das Menschen eine Plattform bietet, um Gedanken und Aktivitäten zu teilen. Trotz der aktuellen Kontroverse um seinen Gründer Mark Zuckerberg wächst der Social-Media-Riese weiter und hat im April 2020 weltweit mehr als 2,6 Milliarden aktive Nutzer. Facebook ist das wichtigste soziale Netzwerk, über das Leute miteinander in Verbindung treten. Und es dient ihnen als hauptsächliche Informations- und Nachrichtenquelle. Facebooks Einkommen lag 2019 bei etwa 78 Milliarden Dollar, 98 Prozent dieses Geldes wurde durch Werbung generiert. Warum ist Facebook für Werbekunden so lukrativ? Weil das Netzwerk über Informationen verfügt, die extrem nützlich sind, will man die Öffentlichkeit manipulieren. Aber woher stammen diese wertvollen Informationen? Von den Nutzern selbst. 
Die meisten von uns denken, dass wir Facebook gratis benutzen, doch das ist eine Illusion. Das gesamte Geschäftsmodell des Unternehmens basiert darauf, persönliche Informationen der Nutzer zu verkaufen. Diese werden für alles Mögliche verwendet: Von gezielter Werbung bis hin zum gezielten Betrug. Wir denken, wir wären die Kunden von Facebook, aber realistisch betrachtet sind wir bloß die Quelle des Produkts, das verkauft wird. So wie Kühe nicht die Kunden des Milchbauern sind, sondern die Quelle der verkauften Milch. Wir sind Facebooks „Kühe“ und unsere persönlichen Informationen sind die „Milch“, die das Unternehmen verkauft. Um diese Milch zu gewinnen, werden Sie und Ihr Netzwerk von Freunden genauestens überwacht. Ihre Hobbys und Vorlieben werden akribisch aufgezeichnet, und diese persönlichen Daten werden an all diejenigen verkauft, die Interesse daran haben. Facebook sagt, dies werde nur getan, um ein gezieltes Marketing zu ermöglichen, aber es gibt keinerlei Schutzmaßnahmen, die Betrüger, Hassgruppen oder politische Vertreter davon abhalten könnten, Ihre persönlichen Daten zu verwenden.
Der Prozess, der die Ernte von persönlichen Daten ermöglicht, ist weitaus komplexer, als die meisten Leute annehmen würden. Facebook sammelt, verfolgt und speichert jede kleinste Aktivität, die Sie auf der Plattform ausführen: Dazu gehört alles, was man verschickt, jeder Kommentar, jedes „like”, jede private Nachricht oder Datei, die gesendet oder empfangen wird. Auch alle Kontakte, Freundschaftslisten, Emojis oder Sticker gehören dazu. Facebook hat sogar die Möglichkeit, auf die Mikrofone von Computern oder Smartphones zuzugreifen, ohne dass man Kenntnis davon hat. Falls Sie plötzlich Werbung erhalten für irgendwelche Produkte oder Serviceleistungen, über die Sie gerade mit jemandem gesprochen haben, ist es wahrscheinlich, dass eine oder mehrere Ihrer Applikationen mit Ihrem Mikrofon verlinkt sind.

Ein Reporter der britischen Tageszeitung „The Guardian“ wollte her-ausfinden, wie viele Informationen Facebook von jedem Nutzer sammelt. Deshalb lud er seine eigene Datei herunter. Derzeit gibt es nämlich eine Seite namens „download your info“, mit der Sie dies tun können. Aber seien Sie vorsichtig, denn die heruntergeladenen Informationen könnten einen Großteil ihrer Computerfestplatte blockieren. Der Reporter hatte Facebook nur einige Jahre benutzt, doch das Unternehmen hatte bereits genügend Informationen gesammelt, um damit 400.000 Dokumente zu füllen. Die Datenernte von Leuten, die schon in jungen Jahren damit beginnen, sich über Facebook auszutauschen, wäre weitaus größer. Leute, die Informationen von Facebook-Usern kaufen oder anderweitig Zugang erlangen, können sich so ein umfangreiches Bild von der betroffenen Person machen. Und falls Sie annehmen, dass Sie dem entkommen, wenn Sie nur Instagram und/oder WhatsApp benutzen, dann täuschen Sie sich. Beide Unternehmen gehören Facebook und es werden dieselben Methoden zur Sammlung persönlicher Daten angewendet. 
Facebook macht diese Daten zu Geld, indem das Unternehmen seinen Werbekunden eine große Auswahl an Verhaltensweisen und Charakteristika der Nutzer wie auf einem Silbertablett serviert. Neben den Basisinformationen zum Alter, Geschlecht oder Standort enthüllt Facebook auch höchst persönliche Informationen: Wie die politische Einstellung, Ausbildung, das Interesse an gewissen Applikationen oder Websites etc. Somit stellt sich eine einfache Frage: Wollen Sie diesem unkontrollierten Unternehmen die Macht geben, Ihre persönlichen Daten an irgendwelche interessierten Kunden weiterzugeben? Facebook-Gründer Mark Zuckerberg beharrt darauf, dass sein Unternehmen gegründet wurde, um „die Welt offener zu gestalten, Menschen miteinander zu verbinden und ihnen die Möglichkeit zu geben, Gemeinschaften aufzubauen“. Das hört sich sehr nobel und altruistisch an, aber kann das Unternehmen diese hohen Standards überhaupt erfüllen? Die Fake-News, die genutzt wurden, um Wahlen zu beeinflussen, lassen diese Worte eher hohl klingen. 

Das Unternehmen muss sich derzeit einer kontroversen Debatte stellen, weil es die persönlichen Daten von über 87 Millionen nordamerikanischen Facebook-Usern an Organisationen weitergegeben hat, die diese Informationen nutzten, um 2016 die Wahlen in den USA zu manipulieren. Recherchen der New York Times und anderer Medien belegen zudem, dass diese Manipulationen auch bei Wahlen in Europa stattgefunden haben. Am besorgniserregendsten ist vielleicht die Reaktion des Unternehmensmanagements auf den zunehmenden Druck, der sich aufgrund der Rolle entwickelte, die Facebook bei diesen Wahlmanipulationen gespielt hat. Die Unternehmensführung sagte, es täte ihr leid und sie würde alles tun, um künftig einen besseren Job zu machen und gefährliche Posts zu filtern. Doch die Ernsthaftigkeit dieser Aussage muss in Frage gestellt werden, weil sie nicht mit dem fortbestehenden Unternehmensslogan „Move Fast and Break Things!” vereinbar ist. Zuckerberg hat es in den ersten Jahren von Facebook selbst in Worte gefasst: „Es ist nützlicher, Dinge geschehen zu lassen und sich hinterher dafür zu entschuldigen, als abzuwarten bis alle rechtlichen Aspekte geklärt sind, und währenddessen nichts auf die Beine stellen zu können.“
Der frühere Facebook-Investor Roger McNamee behauptet, dass das Businesskonzept von Facebook auf Zuckerbergs abtrünniger Philosophie und seinem fehlenden Respekt gegenüber Autoritäten beruhe. Weiterhin sagt er: „Sie haben nicht beabsichtigt, Schaden anzurichten (dadurch, dass sie denjenigen halfen, die Wahlen zu manipulieren), es war ihnen von vornherein egal, ob Schaden entstehen könnte.“ Diese Sorglosigkeit, mit der Facebook agiert, ist ein Beweis dafür, dass man dem Unternehmen nicht trauen kann, denn es geht unverantwortlich mit seiner Macht um. Facebooks Prinzipien basieren auf einer unreifen Hacker-Mentalität, deren erste Regel lautet: „Break things“. Das Unternehmen ist deshalb nicht geeignet, um Informationen von Usern effektiv zu schützen. Aus einem einfachen Grund: Das Unternehmen interessiert sich nicht für seine Nutzer.
Heißt das, Sie sollten aufhören, Facebook, Instagram und WhatsApp zu benutzen? Natürlich nicht. Nach wie vor sind diese Plattformen taugliche Instrumente, doch wir sollten sie mit einer gewissen Achtsamkeit betrachten. Die erste Regel: Veröffentlichen Sie keine Informationen, die Sie nicht mit der ganzen Welt teilen möchten. 
Machen Sie sich nicht zum Opfer eines gesellschaftlichen Trends, der sie dazu drängt, Ihre Identität einer unpersönlichen Datenbank preiszugeben. Das Internet ist nach wie vor unkontrolliert. Und es ist unsicher, Facebook oder anderen Technologie-Giganten ganz persönliche Daten anzuvertrauen. Diese Technologien können ein wunderbares Werkzeug sein, vorausgesetzt, wir sind diejenigen, die sie benutzen – und nicht diejenigen, die benutzt werden. Sie könnten denken, dass Sie nichts zu verbergen haben, aber Sie brauchen eine gewisse Privatsphäre, um Ihre Eigenständigkeit und Individualität zu bewahren. Privatsphäre ist der Schlüssel für Gedankenfreiheit. Wenn Sie diese aufgeben, dann verlieren Sie Ihre Kraft und Ihre Selbstbestimmung. •

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