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CO-HOUSING: Eine neue Lebensart

Von Jerry Brownstein

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Veröffentlicht in Ibicasa Magazine am 10/04/2022 Sharing Link

Unsere Welt verändert sich so schnell, dass viele Menschen sich immer weniger mit alt bekannten Gesellschaftsstrukturen, Familie und Religion identifizieren können. Sie suchen nach neuen Wurzeln im Gemeinschaftsleben, die ihre sich entwickelnden Werte besser reflektieren. Das Konzept des Co-Housing vereint sich perfekt mit diesem Trend. In dieser alternativen Lebensform können die Leute aktiv am Entwurf, am Bau und der Funktion ihrer Nachbarschaft teilhaben. Jeder Bewohner der Anlage ist selbst unabhängiger Hausbesitzer, der sich bewusst dafür entscheidet in seiner Lebensgemeinschaft Harmonie zu kreieren – durch gemeinsame Werte, einvernehmliche Zusammenarbeit und andauernde Freundschaft.

Die erste dieser „Lebensgemeinschaften” entstand Ende 1960 in Dänemark, aber bis vor kurzem hat sich das System in der westlichen Welt kaum verbreitet. Momentan sieht es allerdings danach aus, als sei die Zeit endlich reif für diese Idee. Denn das Co-Housing hat sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt, viele neue Projekte wurden ins Leben gerufen. Ein neues Projekt beginnt immer damit, dass eine enthusiastische Gruppe von Leuten nach dem perfekten Standort für ihre Traum-Kommune sucht. Der nächste Schritt besteht darin, mit Architekten und Konstrukteuren zu arbeiten, die einen übergreifenden Plan erstellen, der die natürliche Schönheit des Grundstücks respektiert und unterstützt. In der Regel herrscht in diesen Gruppen ein hohes Umweltbewusstsein, deshalb werden meist „grüne” Materialien und Bautechniken bevorzugt, die ein nachhaltiges, umweltfreundliches Leben ermöglichen.

Das Herz der Kommune ist das Gemeinschaftshaus. Meist ist es ausgestattet mit einem großen Essraum, in dem ein- oder zweimal pro Woche ein Essen für alle Bewohner zubereitet wird. Außerdem befinden sich dort eine Bibliothek, ein Fitness-Raum, Kinderspielzonen, Gästezimmer, eine Werkstatt sowie ein Wäscheraum; und was auch immer eine Wohngemeinschaft sich wünschen mag. Der gesamte Komplex wird von den Bewohnern am Laufen gehalten, sie treffen sich regelmäßig, um Probleme zu lösen und Richtlinien zu entwicklen. Auch ein Großteil der anfallenden Arbeiten, sowie die Administration werden von den Gruppenmitgliedern erledigt. Denn jeder Hausbesitzer beteiligt sich monatlich mehrere Stunden an Gemeinschaftsaufgaben. Freiwillig, und je nach Alter und Fähigkeit. Zum Beispiel könnten die jüngeren Bewohner einen Teil der körperlichen Arbeit übernehmen, während sich die älteren Bewohner um administrative Aufgaben oder die Kinderbetreuung kümmern. Die Arbeit für die Gemeinschaft verbindet und schafft Vertrauen unter den Mitgliedern der Kommune, und sie gibt jedem das Gefühl, an etwas teilhaben zu können, das über die eigenen Bedürfnisse hinausgeht.

Um sich eine Idee davon zu machen, wie eine solche Gemeinschaft aussehen kann, lassen Sie uns eine virtuelle Reise durch das „Pueblo Hermoso” machen, das erste Co-Housing-Projekt auf Ibiza. Im Zentrum gibt es ein liebevoll restauriertes altes Bauernhaus, es wurde modernisiert und ausgebaut, um allen Wünschen zu entsprechen. Natürlich ohne seinen ursprünglichen Charme und Stil einzubüßen. Vom großen Essraum aus blickt man auf einen schönen Innenhof, in dem 36 Häuser unterschiedlicher Größe sorgfältig gruppiert sind und sich harmonisch in die Landschaft mit ihren Bäumen, Pflanzen und Blumen einfügen. Jedes Haus ist so geschickt ausgerichtet, dass es zwar in die Gemeinschaftszone integriert ist, aber trotzdem Privatsphäre bietet.

Wir verlassen den Innenhof und folgen dem Hauptweg, der zu einem wunderschönen Teich führt, der sich an den Wald schmiegt. Aber halt… bei näherer Betrachtung erkennt man, dass es sich hier um ein großes Naturschwimmbecken für die Gemeinschaft handelt. Sein sauberes klares Wasser wird durch einen Reinigungsprozess gefiltert, der keine Chemikalien verwendet. Wir gehen weiter auf dem Hauptweg, der sich gemächlich durch üppige Terrassenfelder schlängelt und uns schließlich zu einem großen Bio-Garten bringt, der von den Bewohnern bewirtschaftet wird. Das Gemüse und die Kräuter werden für die gemeinsamen Essen genutzt. Der Rest wird unter den Bewohnern aufgeteilt. Auf dem Anwesen gibt es eine Fülle von Orangen-, Zitronen-, Mandel-, Feigen- und anderen Obstbäumen.

Auf dem Weg zurück zum Gemeinschaftshaus sehen wir weitere Beweise dafür, dass das Projekt umweltfreundlich ist: da ist eine Reihe von Sonnenkollektoren, die alle Gemeinschaftseinrichtungen mit Strom versorgen und eine Maschine zur Aufbereitung von Abwasser, damit es wieder verwendet werden kann für die Pflanzen. Zurück im Hauptwohnbereich können wir sehen, dass auch jedes Haus Sonnenkollektoren für Strom und eine solarbetriebene Ladestation für Elektroautos hat. Alle Häuser haben eine ähnliche grundlegende Architektur, aber mit persönlichen Akzenten in Farbe und Stil, die jeder Eigentümer hinzugefügt hat.

Falls Sie das „Pueblo Hermoso” besuchen möchten – muss ich Sie leider enttäuschen, denn es existiert bisher nur in meiner Fantasie. Aber ist es nicht eine verlockende Vorstellung, ein solches Projekt könnte auf unserer geliebten magischen Insel funktionieren? Wir leben in einer Zeit, in der uns der Wind des Wandels dazu drängt, nach neuen Lebensformen zu suchen. Co-Housing bietet Menschen die Möglichkeit, einen Ort zu schaffen, an dem das Leben vereinfacht wird, die Erde respektiert wird, Vielfalt willkommen ist und das Leben in Harmonie mit den Nachbarn selbstverständlich ist. Das hört sich doch nach einem Lebensstil an, der zu vielen unserer Ibiza-Freunde passen würde. Das Motto der Co-housing-Bewegung bringt es mit einfacher Eloquenz auf den Punkt:
“Um die Welt zu verbessern, beginne in Deiner Nachbarschaft.”

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