AUSGABE: Juni - August 2015

Die Wichtigkeit eines guten Schlafs

Von Ruth Osborn
Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Lebensführung, er beeinflusst die Qualität unseres Wachlebens ungemein. Nach einem guten Nachtschlaf fühlen wir uns gestärkt und voller Energie – bereit, uns jeglichen Anforderungen des Alltags zu stellen. Wer sich hingegen nachts hin- und herwälzt, wird sich beim Aufstehen unwohl und gereizt fühlen, und erst einmal eine Dosis Koffein benötigen, um in den Tag starten zu können. Qualitätsschlaf tut dem Körper und dem Geist gut, es macht uns pfiffiger, hilft dabei, das Gewicht zu halten, verhindert Krankheiten, hält uns gesund und verlängert das Leben.

 
Ein erholsamer Schlaf fördert die Gesundheit, hier einige Beispiele:
• Er verbessert unser allgemeines mentales Wohlbefinden und verhindert Depressionen.
• Während des Schlafs produziert der Körper menschliches Wachstumshormon. In der Jugend fördert dieses das Wachstum, wenn wir älter werden, stärkt es die Knochen, regt die Muskelbildung an und macht die Haut dicker.
• Schlaf kann dabei helfen, das Stressniveau zu senken. Stress beeinträchtigt alle Aspekte unserer Gesundheit, ein erholsamer Schlaf senkt das Stressniveau und sorgt für ein besseres Allgemeinbefinden.
• Während des Schlafs kann der Körper alle Schäden reparieren, die wir uns im Laufe des Tages zugezogen haben. Denn beim Schlafen gehen die Entzündungen zurück, mit denen unser Immunsystem auf Schädigungen reagiert. Dies ist der wesentliche Faktor eines natürlichen Heilungsprozesses, denn chronische Entzündungen werden mit Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Diabetes, Arthritis und vorzeitiger Alterung in Verbindung gebracht.
 
Ein guter Nachtschlaf kann dabei helfen, unser Leistungsvermögen in allen Bereichen zu verbessern. Wenn wir keinen ausreichenden Schlaf bekommen, werden unsere kognitiven Prozesse beeinträchtigt. Wenn wir gut schlafen, ist unsere Aufmerksamkeitsspanne länger und unsere Konzentrationsfähigkeit erhöht. Wir sind wachsamer und können Probleme besser lösen. Qualitätsschlaf kann auch das Gedächtnis verbessern. Wenn wir beispielsweise ein neues Handwerk, eine Sportart oder eine neue Sprache erlernen, verarbeitet das Gehirn die neuen Informationen während des Schlafs und speichert sie, damit wir sie später abrufen können.

 
Qualitätsschlaf ist wesentlich beim Abnehmen und/oder der Gewichtskontrolle. Das liegt daran, dass Schlaf und Stoffwechsel von der gleichen Gehirnhälfte kontrolliert werden. Wenn wir unter Schlafmangel leiden, gibt unser Gehirn Hormone ins Blut ab, die den Appetit anregen. Studien haben bewiesen, dass Diätpatienten, die gut ausgeruht sind, erfolgreicher Gewicht verlieren als diejenigen, die weniger schlafen und dadurch ein stärkeres Hungergefühl entwickeln. Denn wenn wir müde sind, sind wir versucht, diesen Mangel durch Nahrungsmittel mit hohem Energie-, Fett- und Zuckergehalt auszugleichen. Bei fehlendem Schlaf wird unsere Willenskraft geschwächt, und wir tun uns schwerer, eine gesunde Ernährungsauswahl zu treffen. Ein weiterer Vorteil eines durchgängigen Schlafs ist, dass wir jünger aussehen. Viele von uns haben die sichtbaren Folgen bereits im Spiegel gesehen, nachdem wir ein oder zwei Nächte schlecht geschlafen haben… kein schöner Anblick. Mit der Zeit kann Schlafmangel die Haut matt wirken lassen, und die dunklen Schatten und feinen Linien um die Augen herum nehmen zu. Und was passiert aus physiologischer Sicht bei Schlafmangel? Der Körper produziert das Stresshormon Cortisol und dieses zerstört das Protein Collagen, das für die Elastizität der Haut sorgt und diese zart und jung aussehen lässt.
 
Also, wie viel Schlaf sollten wir bekommen? Eine goldene Regel gibt es nicht, die Empfehlungen sind unterschiedlich und variieren zwischen sechs und acht Stunden, obwohl die meisten Experten eher acht Stunden empfehlen. Die Anzahl der benötigten Schlafstunden hängt außerdem vom Körper und Lebensstil des Einzelnen ab. Wir sind alle unterschiedlich, deshalb benötigt der eine etwas weniger, der andere etwas mehr Schlaf. Zudem kann sich unser Schlafbedürfnis in den unterschiedlichen Phasen unseres Lebens verändern. Als Grundregel könnte man festlegen: Hören Sie einfach auf Ihren Körper, er wird Ihnen anzeigen, ob Sie genug Schlaf bekommen oder nicht.

 
Wer nachts besser schlafen will, muss seinen Lebensstil nur geringfügig verändern. Eine ruhige Schlafroutine hilft ungemein – vor dem Zubettgehen könnte man vielleicht ein entspannendes Bad nehmen, eine kurze Meditation machen oder einfach einen Moment der Stille genießen, um den Geist zu beruhigen. Achten Sie darauf, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen alle elektronischen Geräte auszuschalten, dies wird den Geist und den Körper dabei unterstützen, sich zu beruhigen und die Alltags-erlebnisse langsam zu verdauen. Will man einen ruhigen Schlaf, sollte man Genussmittel wie Koffein und Alkohol besser vermeiden, ebenso wie späte Fleischspeisen, die das Verdauungssystem aktivieren. Ein frühes Abendessen und eine Tasse Kamillentee können hingegen hilfreich sein. Wichtig ist, dass die Umgebung komfortabel, still, dunkel und frei von elektronischen Geräten ist. Studien belegen, dass man viel besser schläft, wenn die Lichtquellen auf ein Minimum reduziert sind. So werden Sie einen erholsamen Schlaf haben, der sich wunderbar auf Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken wird. •